Die Macht der Gewohnheit
Warum manche Menschen erfolgreicher sind als andere, liegt vor allem in deren angelernten Gewohnheiten und Routinen. Wir sind alle Gewohnheitstiere. Charles Duhigg beschreibt in seinem Buch „Die Macht der Gewohnheit – Warum wir tun, was wir tun“, wie Gewohnheiten wissenschaftlich bewiesen wurden und was wir zur Veränderung von schlechten Gewohnheiten tun können.
Routinen im Alltag sind grundsätzlich nichts Schlechtes. Rund vierzig Prozent des gesamten Tages verlaufen gewohnheitsmäßig, damit unser Gehirn für wichtige Dinge Ressourcen hat. Dummerweise sind viele dieser Gewohnheiten aber schlecht, irrational oder ungesund. Das fängt in der Früh bereits an, wenn beim Frühstück gehetzt wird bis zum abendlichen Griff zur Chipstüte auf dem Sofa statt Sport in der Natur. „Gewohnheiten sind unser Schicksal“, meinte einst der Philosoph William James. Nur wenn wir verstehen, wie sie funktionieren, haben wir auch eine Chance, sie zu verändern.
Das Buch von Charles Duhigg ist teils Ratgeber für alle, die schlechte Gewohnheiten nachhaltig verändern wollen, teils Bericht über den Stand der psychologischen, neurologischen und ökonomischen Forschung über Gewohnheiten.
Dabei beschreibt er auch, dass es grundsätzlich nichts hilft, wenn man sich vornimmt, ab morgen mit dem Rauchen aufzuhören, gesund zu essen und täglich zu joggen. Nach ein paar Tagen wird man mit seiner Willenskraft hadern und weiterleben wie bisher. Wer Gewohnheiten nachhaltig verändern will, benötigt einen Plan. Dieser Plan besteht aus einer Abfolge von Auslösereiz, Routine und abschließender Belohnung. Wichtig ist somit zu wissen, welcher Auslösereiz die schlechte Gewohnheit triggert und was schließlich die Belohnung ist. Diese bleiben gleich, geändert wird nur die Routine in der Mitte. So kann eine nachhaltige Verbesserung der Gewohnheit erfolgen, da der eigentliche Auslösereiz derselbe bleibt. Neben dem privaten Einsatz haben Staat, Unternehmensführungen und die Werbewirtschaft natürlich schon längst verstanden, wie unsere Gewohnheiten funktionieren und wie sie beeinflusst werden können. So wurde zum Beispiel das Zähneputzen in die Gesellschaft in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts „integriert“.
Interessant ist auch, wie wenig Supermarktketten an Informationen benötigen, um uns gezielt Angebote zu machen, denen wir am wenigsten widerstehen können. Sie entnehmen dem Kaufverhalten, egal ob gewohnheitsbedingt oder rational durchdacht, im wievielten Monat eine Frau schwanger ist und können sie dann fristgerecht mit Werbung für Babybetten und Windeln eindecken.
Auch der Aufbau des Supermarkts spielt eine große Rolle und ist auf unsere Routinen abgestimmt.
Wer Gewohnheiten versteht, so die Botschaft des vielseitigen Buches, kann sie auch verändern. Gewohnheiten, so Duhigg, sind am Ende doch kein Schicksal. Es sind nur Sparprogramme des Gehirns. Wer sie verändern will, muss seinen Kopf dafür frei machen.
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