Die digitale Zukunft
Der Leobener Logistiksommer Ende September auf der Montanuniversität in Leoben erstrahlte heuer im neuen Glanz. Das Leitthema war diesmal „digital skills“, um Antworten auf die Frage zu liefern, wie digitale Technologien unser Leben, unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft transformieren. Über unsere Mitgliedschaft im Styrian Service Cluster sind wir auf die Veranstaltung aufmerksam geworden und dachten uns, dass das auch für uns als Nicht-Logistiker interessant sein könnte. Und wir sollten recht behalten.
Die Veranstaltung wartete mit drei hochkarätigen Keynote-Speakern auf. Den Anfang machte Viktor Mayer-Schönberger vom Oxford Internet Institute. Er sprach über sein Paradethema „Big Data und künstliche Intelligenz“. Dabei gab er interessante Einblicke, wie rasant die Informationsflut ansteigt. Seit einigen Jahren ist diese regelrecht explodiert. Das macht es für uns immer wichtiger, wie wir Informationen filtern und welche Informationen wir überhaupt an uns heranlassen. Natürlich war auch das Preisgeben der eigenen Daten ein zentrales Thema. Die großen Internetriesen Google, Facebook, Amazon & Co. sammeln so viele Daten, wie nur möglich, um die eigenen Dienstleistungen und Informationsflüsse zu verfeinern und zu verbessern. Die Ableitungen, die hier aufgrund der eigenen Datenbasis gemacht werden können, sind erschreckend genau.
Interessant war auch, dass Unternehmen ihre Datensammlungen mit anderen teilen und so Dienstleistungen weiter verbessern. Lufthansa ist z.B. der größte Messdatenlieferant für den deutschen Wetterdienst. Die Daten, die von den Flugzeugen aufgenommen werden, haben die Genauigkeit von Wettervorhersagen innerhalb Deutschlands um fast 10% erhöht.
Der zweite Keynote-Speaker war Michael Altrichter, der als Business Angel und Investor aus der Start-Up-Show „2 Minuten, 2 Millionen“ bekannt ist. Er zeigte auf, wie neuartige Ideen die Wirtschaft beeinflussen können. Vor allem bei Start-Ups, die in irgendeiner Form Geschäftsmodelle digitalisieren, investiert er gerne. Dabei zeigte er, dass die Gründung eines Start-Ups einer Hochschaubahn gleicht. Auch mit seinem eigenen Unternehmen „Paysafecard“ ging er durch das „Tal der Tränen“. Nach dem Gründungshype folgt häufig die Ernüchterung. Man soll sich aber nicht unterkriegen lassen. Daher heißt es: nicht aufgeben, aufstehen, Krone richten, weitergehen.
Neben den Workshops, die das Thema Digitalisierung in den verschiedensten Formen näher behandelten, war am zweiten Tag der Veranstaltung Nils Müller als letzter Speaker zu hören. Er ist Trendforscher und zeigte uns, was in zehn Jahren in unserem Alltag Realität sein wird. Neben humanoiden Robotern, die uns im täglichen Ablauf unterstützen, werden weitere Technologien und künstliche Intelligenzen viele Aufgaben übernehmen. Weitere Top-Trends sind Augmented Reality, 3D-Druck, Blockchain und autonome Mobilität. Was Roboter heute schon können, ist erstaunlich und dass über 3D-Druck jetzt schon Häuser gebaut werden, lässt vermuten, was in zehn Jahren wirklich möglich sein wird.
Die digitale Zukunft ist nicht aufzuhalten. Wichtig ist, mutig und begeistert nach vorne zu schauen und sich von den Entwicklungen nicht einschüchtern zu lassen.
Bild: pixabay
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