Selbstorganisierte Teams
Vor einiger Zeit folgten wir einer Einladung von Mag. Gottfried Schafzahl zum Schloss Seggau, wo Bernhard Possert einen interessanten Vortrag über selbstorganisierte Teams hielt.
Grundsätzlich geht es dabei um die Bevollmächtigung jedes Teammitglieds, sodass diese für die eigenen Aufgaben volle Verantwortung übernehmen und man sich trotzdem gegenseitig unterstützt. Es sind gewisse Rahmenbedingungen vorhanden, die allen Beteiligten bekannt sind. In den Leitplanken dieser wird von jedem Mitglied erwartet, selbständig, flexibel und effektiv am Unternehmenserfolg mitzuarbeiten.
Bernhard Possert hat dabei den Zugang der Selbstorganisation mit dem der sogenannten DDO (Deliberately Developmental Organisation) verbunden. Diese besagt unter anderem, dass es eine sehr offene, wertschätzende und durchaus auch schmerzhafte Feedbackkultur gibt, um persönliches Wachstum zu gewährleisten.
Ich möchte hier auf die dazu passenden agilen Systeme eingehen, weil da bestimmt für einige LeserInnen etwas Interessantes für die eigene Arbeitsorganisation dabei ist. Agile Systeme haben sich vor allem in der Softwareentwicklung etabliert, da das altbekannte „Wasserfall“-Modell, bei dem am Anfang das Projekt von vorne bis hinten durchgeplant wird, bei Softwareprojekten aufgrund der vielen Änderungen, die während der Projektumsetzung auftreten können, nicht zielführend ist. Scrum und Kanban sind zwei der bekanntesten agilen Methoden. Diese können nicht nur bei Softwareprojekten, sondern auch andernorts eingesetzt werden.
Bei Scrum wird auf kurze, überschaubare Abschnitte (so genannte „Sprints“) sowie auf einen regelmäßigen und kurzen Austausch zum Stand der Dinge („Daily Scrum“) gesetzt. Alle Aufgaben werden in einem „Backlog“ festgehalten und die aktuellen Aufgaben im „Sprint Backlog“. Wie die Teams dieses Backlog abarbeiten und wie aufkommende Probleme gelöst werden, wird den Teammitgliedern selbst überlassen.
Wichtig dabei ist zu verstehen, dass agile Teams, wie anfangs schon erwähnt, in klar definierten Strukturen und Formaten arbeiten. Agile Teams sind zudem bestrebt, die eigene Performance ständig zu verbessern. Die Basis dafür ist persönliche Kontinuität und konsequentes Selbstmonitoring. Die Selbstkontrolle ersetzt somit die Fremdkontrolle. Jeder ist für das „Wie“ zuständig. Die Priorisierung, also das „Was“, setzt der so genannte „Product Owner“ fest und die Prozessüberwachung übernimmt der „Scrum Master“. Die Aufgabenfelder im Projekt können unterschiedlich sein, alle Mitglieder tragen aber dazu bei, die Unternehmensziele zu erreichen. Zudem können die Rollen je nach Situation wechseln. Oftmals spricht man auch von kollegialer Führung, es gibt keinen dedizierten Vorgesetzten, keine Hierarchie. Das Management gibt nur die anfangs erwähnten Leitplanken vor.
Wir bei Sunlime versuchen schon länger selbstorganisiert und agil zu agieren. In einem kleineren Team sind solche Ansätze sicher einfacher umzusetzen, mit einigen einfachen Adaptierungen an gewissen Stellschrauben lassen sich jedoch in jeder Organisation rasch Erfolge verbuchen.
Bild: pixabay
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